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Buchbesprechungen

Wir veröffentlichen regelmäßig Rezensionen von Büchern und anderen Veröffentlichungen der Weinkultur und Weingeschichte. Wenn Sie Anregungen für Besprechungen haben, wenden Sie sich gerne an uns!

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2014: Koch; Hütz: Öchslewutz & Killerhefen – Wein-Cartoons aus Rheinhessen

Hans-Jörg Koch, Ehrhard Hütz:
Öchslewutz & Killerhefen. Wein-Cartoons aus Rheinhessen.

Wein-Cartoons aus Rheinhessen

Verlag Matthias Ess, Bad Kreuznach 2014. 112 Seiten.
ISBN 978-3-935516-96-9. EUR 24,80


Hans-Jörg Koch und Ehrhard Hütz, zwei profunde Kenner der Region Rheinhessen, die jahrzehntelang Eigenheiten und Besonderheiten von Land und Leuten, Gewohnheiten und Bräuche miterlebt und mitgestaltet haben, geben in diesen Wein-Cartoons einige Pointen zum Besten. Während Ehrhard Hütz durch seine über die Region hinaus bekannten „Oenorelle“, seine rotweingefärbten Zeichnungen, für seinen Humor und Witz bekannt ist, hätte man solch trockenen Humor bei einem allseits bekannten „trockenen“ Weinjuristen Koch nicht erwartet.
Mit viel Sachverstand und umfassenden Kenntnissen greift der Autor vor allem Themen aus der Weinszene auf, um mit hintersinnigem Humor diese und die Eigenheiten seiner rheinhessischen Landsleute zu karikieren. Die beiden schufen ein Werk, das die rheinhessische Weinkultur in der Tat bereichert.
So erklärt Hans-Jörg Koch unter anderem, wie die „Öchslewutz“ zu ihrem Namen kam, er erläutert die verschiedenen Wirkungsstadien des Weingenusses und berichtet über Kuriositäten in Zusammenhang mit der Weinkultur. Die oft ironischen Texte werden bereichert durch die genialen Illustrationen von Ehrhard Hütz.
Im hinteren Teil des Buches wird der Leser gefordert, indem er aus den vielen Zeichnungen die dazugehörigen doppeldeutigen Begriffe erraten soll. Es wird ihm jedoch sehr leicht gemacht, da auf den Rückseiten die humoristische Auflösung vom Autor vorgegeben wird.
Auch ein eingefleischter Rheinhesse wird bestimmt noch viel Wissenswertes und Kuriositäten aus seiner Heimat entdecken.

Verfasser: Dr. Gerhard Stumm, Bad Kreuznach
Aus: Mitteilung der GGW 1/2015

2014: Häußler: Das Rebmesser in Altbayern

Theodor Häußler:
Das Rebmesser in Altbayern.

Hrsg.: Förderverein BaierWeinMuseum, Bach a. d. Donau 2014. 20 S., mit Abb.
(Schriftenreihe "BaierWeinMuseum", Nr. 16). EUR 5,-
Bezug über das BaierWeinMuseum

Das Rebmesser als Arbeitsgerät, Statussymbol und Zunftwappen – dies alles hat Theodor Häußler zunächst akribisch recherchiert und in der vorliegenden Schrift zusammengetragen.
Seitdem die Rebe kultiviert wird, werden die einjährigen Triebe zurückgeschnitten. Hierzu bemüht er den großen römischen Agrarschriftsteller Columella, der bereits im 1. Jahrhundert nach Christus ausführte: „Es soll so geschnitten werden, dass der Rebstock viel Wein gibt, dass beim Schnitt auch schon an den Anschnitt des nächsten Jahres gedacht wird und dass der Weinberg möglichst lange erhalten bleibt.“
Über Jahrhunderte gehörte das Rebmesser (Synonyme: Sesel, Hape und Knipp) zu den wichtigsten Werkzeugen des Winzers. Mit seiner sichelförmigen Klinge war es ein einfaches, aber vielseitiges Werkzeug. Es diente dem Winzer beim Rebschnitt, beim Ausbrechen zum Abschneiden der nicht fruchtbaren Triebe, zum Entlauben sowie bei
der Lese.
Die große Formenvielfalt spiegeln die zahlreichen Abbildungen und Gemälde aus verschiedenen Weinbaugebieten bis zurück zur Römerzeit.

Verfasser: Dr. Gerhard Stumm, Bad Kreuznach
Aus: Mitteilung der GGW 2/2014

2014: Großmann; Muno-Bender: Sichere Gärführung in der Kellerwirtschaft

Manfred Großmann; Judith Muno-Bender:
Sichere Gärführung in der Kellerwirtschaft.

Sichere Gärführung in der Kellerwirtschaft

Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2014. 68 Seiten.
ISBN 978-3-8001-7991-6. EUR 16,90

Das vorliegende Buch soll laut Autoren eine Handreichung zur Gärführung darstellen. Es beschreibt wesentliche wissenschaftliche
Erkenntnisse zur Wirkungsweise und über den Einfluss von Hefen, Bakterien und Schimmelpilzen auf die Qualität von Weinen. Die Überwachung der Aktivität von Mikroorganismen, insbesondere während der Gärungsprozesse, wird in bildhafter Form vorgestellt. Hauptinstrument ist dabei das Mikroskop, dessen Nutzung einfach in Schritt-für-Schritt-Anleitungen erklärt wird.
Das Buch stellt nicht nur eine Anleitung, ein „Rezeptbuch“, für den Önologen dar, sondern bietet auch dem Interessierten gute Einblicke in die Tätigkeit von Hefen, Bakterien und Mikroorganismen und dies sowohl in positiver als auch negativer Hinsicht. Er kann Erkenntnisse erhalten über qualitätsfördernde Eigenschaften, aber auch über Fehlentwicklungen, die sich in den sogenannten Fehltönen niederschlagen.

Verfasser: Dr. Gerhard Stumm, Bad Kreuznach
Aus: Mitteilung der GGW 2/2014

2014: Frenzel: Der Riesling. Weingut Robert Weil

Ralf Frenzel (Hrsg.):
Der Riesling. Weingut Robert Weil.

Der Riesling. Weingut Robert Weil

Tre Torri Verlag, Wiesbaden 2014. 256 Seiten.
ISBN 978-3-944628-47-9. EUR 69,90
Weinbibliographie [Schoene3] Nr. 32012

Über den Anlass zu diesem Buch darf man gerne rätseln. Es ist nicht ein Firmenjubiläum, das den Herausgeber dazu bewogen hat, ein solch ausladendes und reich bebildertes Werk zu veröffentlichen; nein, es ist einzig und allein die große Erfolgsgeschichte, die Wilhelm Weil nun in vierter Generation mit dem komplexen Thema Riesling geschrieben hat. Kein anderes Weingut hat in den vergangenen zwanzig Jahren, so der Autor, eine solch beispielhafte Entwicklung genommen und den Rheingau-Riesling damit wieder zurück zur internationalen Weinelite geführt. „Wilhelm Weils Pioniergeist ist es zu verdanken, dass heute Rheingauer Riesling wieder zu einem der begehrtesten Weine national und international geworden ist und wieder als Synonym für Qualität steht, weil er es mit seinem Weingut schafft, Tradition und Moderne durchgängig erfolgreich miteinander zu verbinden.“
Dem Prolog des Herausgebers folgt eine breit angelegte historische Betrachtung des Rieslings, des Anbaugebietes Rheingau, berühmter Rheingauer Weinlagen, des Weindorfes Kiedrich und schließlich des Weingutes Weil von Daniel Deckers, „Haushistoriker des Verbands der Deutschen Prädikatsweingüter“.
Ausgangspunkt für seine Betrachtung ist das hohe Renommee Rheingauer Weine im neunzehnten und zum beginnenden zwanzigsten Jahrhundert, das er am Beispiel der erzielten Erfolge bei den Weltausstellungen in London, Wien, Paris, Chicago und anderen Städten im neunzehnten Jahrhundert und mit einem weiteren Beispiel eindrucksvoll untermauerte. Wilhelm II., König von Preußen und Kaiser von Deutschland, ließ bei einer Abendtafel gemeinsam mit dem kaum dreißig Jahre alten Kaiser Karl I. Franz Joseph von Österreich am 12. Mai 1918 während des gesamten Abends nur einen Wein kredenzen, eine 1911er Kiedricher Auslese vom Weingut Dr. Robert Weil, einem seiner Lieblingsweine. Damals war die Zeit vorbei, als man ausländische Weine und Sekte wie beispielsweise Champagner am Hof und bei berühmten Anlässen reichte; es waren deutsche Weine vom Rheingau oder von der Mosel. Beide Gebiete konkurrierten um die Vormachtstellung bei den Spitzenweinen.
Das von Deckers verfasste Kapitel über die Historie des Weingutes Weil ist zurecht mit „Geschichte“ überschrieben, kann man darin doch wesentlich mehr zur Rheingauer Weingeschichte als zur Geschichte des Weingutes Weil erfahren. Der Autor beginnt seine Betrachtungen mit den gewaltigen Qualitätsbestrebungen der vielen Adels-Weingüter und dem damit verbundenen hohen Image Rheingauer Weine im In- und Ausland. In diesem Zusammenhang kommt er auch auf die weltweit älteste Klassifikationskarte von Friedrich Dünkelberg aus dem Jahre 1867 zu sprechen, die die Rheingauer Weinbergslagen des Nassauischen Rheingaus in mehrere Klassen einteilt. Eine noch präzisere Einteilung gelang dem aus Lorch stammenden Heinrich Wilhelm Dahlem, im Hauptberuf Generalsekretär des 1874 gegründeten Deutschen Weinbau-Vereins, in der auch die Weinlagen Kiedricher Berg, Gräfenberg und Turmberg in der höchsten Stufe ausgelobt werden.
Genau diese Lagen waren es, die der Quereinsteiger Robert Weil, der zwar 1843 in Kiedrich geboren wurde, den es aber nach seinem Studium der französischen Sprachwissenschaften und Promotion hinaus in die Welt zog, Mitte der Siebzigerjahre des 19. Jahrhunderts nach und nach erwarb. Bereits im Frühjahr 1881 versteigerte er auf Burg Craß in Eltville seine ersten Kreszenzen aus den Jahren 1874, 1875 und 1876, wobei er ausdrücklich für „Reinheit und Originalität der Weine garantiert“. Auch weiterhin galt sein Augenmerk dem Qualitätsweinbau; er bestockte seine Rebflächen mit Rieslingreben, obgleich zu dieser Zeit im Jahrzehnt nur zwei bis drei qualitativ gute Jahre heranreiften. Der Jahrhundert- und Ausnahmejahrgang 1893 brachte die Weine des Weinguts Dr. Robert Weil endgültig bis in die Spitzen der Hotellerie und der Adelshäuser. An Versteigerungen hat er sich selten und nur noch sporadisch beteiligt; potente und angesehene Weinhandlungen kauften mehrmals die Weine eines kompletten Jahrgangs ab.
Nach dem Ersten Weltkrieg kam die erste Stabübergabe an Sohn Wilhelm, „der nahtlos in die Fußstapfen seines Vaters getreten zu sein scheint“, obgleich er in Würzburg ein Jurastudium absolviert und 1913 seine juristische Dissertation eingereicht hatte. In seine Zeit fällt die Gründung des Verbands der Naturweinversteigerer aus dem Jahre 1926, dem das Weingut seit Gründung angehört und somit den Traubenadler führen darf. Nach wie vor bediente sich Wilhelm Weil beim Verkauf seiner Weine renommierter Weinhändler, wie z. B. Wilhelm Ruthe; nur selten beteiligte er sich an den jährlichen Versteigerungen der Vereinigung Rheingauer Weinbergsbesitzer.
Beim Übergang des Weinguts auf die dritte Generation, Robert Weil, hatte es bereits eine Fläche von 13 Hektar. Viel wird in der Abhandlung über diese Ära nicht berichtet. Die spektakulärste Entscheidung von Robert Weil fiel Ende der 1980er-Jahre, als er im Wissen um eine unheilbare Krankheit den Japanischen Getränkekonzern Suntory ins Unternehmen holte. Damit konnte der bis zu diesem Zeitpunkt bereits hohe Exportanteil weiter auf fast zwei Drittel der Weinerzeugung gesteigert werden. Dies war auch die Zeit des Übergangs des Weingutes auf die vierte Generation, auf Wilhelm Weil, im Jahre 1987. Binnen kurzer Zeit expandierte das Weingut auf 36 Hektar, das heute 90 Hektar bewirtschaftet. Viel erfährt der Leser auch über diese Generation nicht, außer der konsequenten Ausrichtung des Unternehmens auf Qualitätserzeugung, die ihm auch höchste Bewertungen in den Medien und Anerkennung im In- und Ausland brachte. Während sich die Voreigentümer vornehmlich dem eigenen Weingut gewidmet hatten, stellte sich Wilhelm Weil als erster auch in den Dienst der Weinwirtschaft; er wurde 1999 zum Vorsitzenden des VDP Rheingau gewählt und hat dieses Amt noch heute inne.
Als Resümee dieses Kapitels, das sehr interessante Einblicke gibt, fragt man sich aber doch, ob es im Laufe der langen Geschichte eines solchen Weingutes außer den dargestellten „Höhen“ nicht auch „Tiefen“, das heißt schwierige Phasen und Entscheidungen gab. Dies verschweigt der Autor und versteht es meisterhaft, den Leser darüber hinwegzuheben und der Entwicklung nur positive Seiten abzugewinnen.
Dieter Bartetzko erläutert in einem weiteren Kapitel die bauliche Seite des historischen Bauensembles, das auf das Jahr 1869 zurückgeht, als Baron Button ein verfallenes Winzerhaus kaufte und zu einem kleinen Landsitz im Tudorstil umbauen ließ. Der Quereinsteiger Dr. Robert Weil erwarb dieses und zwei weitere Häuser, um darin sein Weingut führen zu können. Wilhelm Weil, der heutige Eigentümer, hat es in den letzten Jahren sorgfältig mit großem Sachverstand und Sinn für die Historie instand setzen lassen und harmonisch erweitert, so dass sich Neues und Historisches harmonisch ineinander fügen.
Christian Göldenboog steuert die restlichen Kapitel zum Gesamtwerk bei. Er interviewt Wilhelm Weil, um seine Unternehmensphilosophie – Denken in generationsübergreifenden Zeithorizonten – zu erfahren. Weil bekennt sich dazu, dass man ohne das entsprechende Weinbergspotenzial nicht in die Weltspitze aufsteigen kann. Dabei sorgen vor allem „kühle Standorte“ wie beispielsweise seine Lieblingslage, der Gräfenberg, für eine optimale Aromaausbildung und ein harmonisches Zusammenspiel aller qualitätsbildenden Komponenten. In abschließenden Abschnitten lässt sich der Autor über den Weinstil, Gestein, Boden und Ökosystem sowie Frucht und Reife aus.
Das opulente und umfangreich bebilderte, großzügig gestaltete Werk vermittelt dem interessierten Leser einen guten Einblick in die Weinwirtschaft des Rheingaus in den vergangenen 150 Jahren.

Verfasser: Dr. Gerhard Stumm, Bad Kreuznach
Aus: Mitteilung der GGW 1/2018

2014: Frenzel: Château Mouton Rothschild – Wein und Kunst

Ralf Frenzel (Hrsg.):
Château Mouton-Rothschild – Wein und Kunst 1924 / 1945–2011.

Château Mouton-Rothschild

Tre Torri Verlag, Wiesbaden 2014. 304 Seiten.
ISBN 978-3-944628-39-4. EUR 69,90
Weinbibliographie [Schoene3] Nr. 35582

Château Mouton-Rothschild verkörpert wie wenige andere Chateaux den absoluten Mythos der französischen Weinbranche, dem man besonders in Deutschland, dem Ursprungsland der Familie Rothschild, höchste Wertschätzung entgegenbringt. Einer der Söhne der seit dem 15. Jahrhundert in Frankfurt ansässigen jüdischen Bankiersfamilie, Baron Nathaniel de Rothschild, erwarb 1853 im Bordelais das Château Brane-Mouton, das er sofort in Château Mouton-Rothschild umbenannte. Hier begann die Erfolgsgeschichte, die aber erst mit der Übernahme des Weingutes durch den 20-jährigen Urenkel, Baron Philippe de Rothschild, im Jahre 1922 an Fahrt gewann. „Ohne sein Engagement, seinen Pioniergeist, sein Kunstverständnis und seine Weitsicht“ wäre der Aufstieg Moutons zu einem der weltbekannten und erfolgreichsten Châteaux nicht möglich gewesen. Innovation und konsequentes beharrliches Qualitätsstreben waren ihm eigen; sein Lebenswerk wurde 1973 mit der Erhebung Moutons in den höchsten Rang der Weinproduzenten der Region Bordeaux als Premiers Crus Château gekrönt, was ihn zu dem Ausspruch verleitete: „Erster bin ich, Zweiter war ich, Mouton ändert sich nicht“.
In einer sehr aufwändig gestalteten, opulenten und reich bebilderten Ausgabe, die dem Herausgeber eigen ist, wird das Werden des Château in kurzen Zügen dargestellt. Das Hauptaugenmerk dieses Buches ist aber auf die Verbindung von Kunst und Wein gelegt, die mit Einführung der Flaschenfüllung im Weingut ab dem Jahre 1924, drei Jahre vor allen anderen Châteaux begann. Damit konnte der junge Baron seinen Traum verwirklichen, indem er seine Flaschenweine mit Kunstetiketten zierte. Fast alle namhaften Künstler haben sich auf einem der Jahrgangsweine verewigt. Den Anfang hat der im Jahre 1900 geborene Künstler Jean Carlu für den 1924er-Jahrgang gemacht und damit die Pionierarbeit für die weitere Reihe herausragender Künstlerarbeiten geleistet. Das Etikett stellt die im Jahre 1924 begonnene Flaschenfüllung besonders heraus. Ab dem Jahrgang 1945 sind bis 2011 alle Etiketten abgebildet.
Nach einer kurzen Beschreibung von Witterungsverlauf und Weinjahrgang werden Anregungen zur Degustation vermittelt. Außerdem wird der jeweilige Wein von einem ausgesprochenen und in der Welt anerkannten und führenden Experten für feine und gereifte Weine, Pekka Nuikki, 1962 in Helsinki geboren, skizziert und bewertet. Weiter findet man wichtige Informationen zu den einzelnen Künstlern und zur künstlerischen Gestaltung des Bildes auf dem Etikett. Fast alle namhaften Künstler findet man unter den Kunstschaffenden wie Jean Hugo, Georges Braque, Salvador Dalí, Henry Moore, Joan Miró, Marc Chagall, Wassily Kandinsky, Pablo Picasso und viele andere mehr. Das Etikett des Millennium-Jahrgangs ziert ein Kunstobjekt und Sammlerstück aus dem hauseigenen Museum für Wein und Kunst auf Château Mouton-Rothschild: der kleine „Widder von Augsburg“, dargestellt auf einem Glasdeckelhumpen aus vergoldetem Silber aus dem 16. Jahrhundert.
Die zweisprachigen Texte – deutsch und englisch – sind geeignet, den Interessentenkreis zu steigern. Das Buch kann jeden Leser begeistern. Es ist nur schade, dass man zu wenig über die Geschicke des Château in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, insbesondere vor und während des Zweiten Weltkriegs erfährt. Etwas größere Schrifttypen würden das Lesen sicherlich erleichtern.

Verfasser: Dr. Gerhard Stumm, Bad Kreuznach
Aus: Mitteilung der GGW 1/2018

  1. 2014: Biologischer Weinbau
  2. 2013: Vogel: Wein aus eigenem Keller – Trauben-, Apfel- und Beerenwein
  3. 2013: Ulrich: Hobby-Winzer
  4. 2013: Schwinge; List; Krämer: Mittelalterliche Rebsorten im gemischten Satz

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