2025: Winzergrab

Andreas Wagner: Winzergrab. Emons Verlag Köln, 2025. 240 Seiten; ISBN: 978-3-74082481-5. 15,00 Euro.

Es geht um Eifersüchteleien, Erbstreitigkeiten, Hinterlist, Rachegelüste, alte und neue Rechnungen, die zu begleichen sind. Andreas Wagner beschreibt die Zustände in manchen Weinorten in Rheinhessen sehr anschaulich. Und drumherum strickt er, selbst als Winzer in einem Weinort Zuhause, heitere Episoden und muntere Feierlichkeiten im großen Stil mit viel Konsum und Völlerei und sogar einem „sportlichen“ Festzug, in dem einem Senior-Winzer, der schon auf der Spur des Mörders ist, letztlich klar wird, wer der Schurke ist, der im Weinberg zuschlug. Denn ein Mord in den Reben mit vielen Verdächtigen darf nicht fehlen in diesem Krimi. Und so ganz nebenbei beschreibt Wagner, welche Probleme Winzer in der heutigen Zeit haben, erklärt, wie guter Wein entsteht und warum es auch mäßige Gewächse gibt. So wird das „Winzergrab“ auch zum Fachbuch. Dass sich vielleicht manche Orte und Protagonisten wiedererkennen, hatte noch keine Auswirkungen auf den Autor. „Bisher gab es keine Proteste“, verrät Andreas Wagner (Jahrgang 1974) nach einem Dutzend flott geschriebener Winzerkrimis. Aber er kennt seine Pappenheimer, führt selbst mit seinen beiden Brüdern und der ganzen Familie ein alteingesessenes 23-Hektar-Weingut mit Straußwirtschaft in Ettenheim, das ihm vermutlich auch reichlich Inspiration für seine flott und anschaulich geschriebenen Krimis vermittelt. Er selbst beschreibt die Arbeit mit „Jeder macht alles, ich mag am liebsten Riesling und Spätburgunder“.

Rudolf Knoll, Schwandorf

 

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