2021: Häußler, Theodor: Landshut – Zentrum des Baierweins an der Isar

Häußler, Theodor: Landshut – Zentrum des Baierweins an der Isar. 32 S. hm-Druck; Regensburg 2021. Herausgegeben vom Förderverein BaierWeinMuseum, Bach a. d. Donau (www.baierwein-museum.de)

Der agile Förderverein BaierWeinMuseum macht wieder mit einer neuen Schrift seines ehemaligen Vorsitzenden, Theodor Häußler, über den Weinbau an der Isar auf sich aufmerksam. Landshut war das Zentrum des Baierweins an der Isar, der sich dort vom 13. bis ins 19. Jahrhundert gehalten hat. Früheste Meldungen zum Weinbau in dieser Region gibt es aus dem Jahr 1240. Großer Förderer des Weinbaus war vor allem Herzog Friedrich (1375 – 1393). Zur Verbesserung der Weinqualität ließ er schon damals Burgunderreben nach Landshut bringen. Das Kloster Seligenthal wird namentlich als großer Eigentümer von Weinbergen in der näheren und weiteren Umgebung genannt. Viele Urkunden über den Weinzehent bezeugen dies. Von dem im Jahre 1551 dokumentierten Ertrag schließt der Autor auf eine Rebfläche von ungefähr 270 Hektar.

Landshut bildete zwar einen Schwerpunkt des Weinbaus um 1400; jedoch gediehen in ganz Niederbayern die Reben. In 125 Orten soll zur damaligen Zeit Weinbau betrieben worden sein.

Da die Weinqualitäten von Standort zu Standort und von Jahr zu Jahr sehr stark schwankten, ließ Herzog Ludwig X. im äußeren Burghof der Trausnitz einen riesigen Weinkeller errichten mit einem Fass von 78.000 Litern Fassungsvermögen, um darin ein „Cuvee“ herstellen und die Qualität egalisieren zu können.

Die große Bedeutung des Weinbaues in und um Landshut schlägt sich auch in der Gründung einer Weinzierlbruderschaft nieder, die nach dem Winzerschutzpatron Urbani-Bruderschaft genannt wurde. Die von Kurfürst Maximilian I. im Jahre 1639 erlassene Zunftordnung ist im Anhang abgedruckt. Die Weinzierlzunft wurde mit Aufhebung der Grundherrschaft im Jahre 1863 aufgelöst, nachdem der Baierwein durch den einsetzenden deutlichen Klimawandel um 1600 kontinuierlich zurückging. Hobbywinzer haben die alte Tradition im Jahre 2013 wieder aufleben lassen.

Häußler hat in dieser Schrift viele weingeschichtliche und weinkulturelle Quellen zusammengetragen, die sicherlich Ansporn für eine begrenzte Wiederbelebung des Weinbaus in Niederbayern sein können.

 

Gerhard Stumm

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