Leibfried, Eugen (1897-1978)
LEIBFRIED, Eugen, Landwirt und Minister. * 16.4.1897 in Guttenbach Kreis Mosbach, † 12.10.1978 in Eberbach/Baden. Va.: Wilhelm, Landwirt; Mu.: Luise Heiß. verh. 11.5.1922 mit Klara Weiss (1897−1983), 2 Kinder.
Nach landw. Ausbildung Übernahme des elterlichen bäuerlichen Betriebes. Viele Jahre war er, wie sein Vater, Bürgermeister seiner Heimatgemeinde. Er diente im 1. und 2. Weltkrieg bei der Marine, zuletzt als Kapitän zur See. Nach Rückkehr 1945 aus der Kriegsgefangenschaft engagierte er sich beim Aufbau der berufsständischen Organisationen und in der Politik. Er war Mitglied des Kreistages und Kreisrates, des Bundestages 1949−56 und des Landtages von Baden-Württemberg 1956−72. Mit profunder Sachkenntnis, Klugheit und Weitblick leitete er 1953−68 das Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Stuttgart. Gleichzeitig nahm er die Aufgabe des stellv. Ministerpräsidenten wahr. Durch gesetzgeberische Maßnahmen und Förderungsprogramme hat L. entscheidend zur Verbesserung der Produktionsgrundlagen, insbes. der Agrarstruktur (Flurbereinigung, Aussiedlung, Althofsanierung) beigetragen. Unter seiner Leitung wurden in Bad.-Württ. die Weichen für den Ausbau der Kellerwirtschaft gestellt. Bei der Anpassung des nationalen Weinrechts an das EWG-Weinrecht setzte er qualitäts- und marktorientierte praktikable Lösungen durch. L. war ein glaubwürdiger Politiker von nobler Gesinnung, großer Hilfsbereitschaft, ausgeprägtem Gerechtigkeitsgefühl und natürlicher Autorität. Er genoss in der Weinwirtschaft des Landes großes Ansehen. Hohe Ehrungen und Auszeichnungen wurden ihm zuteil, so das Große Bundesverdienstkreuz mit Stern und Schulterband.
Autor: Li.