Antes, Vinzenz (1929 – 2017)

Antes, Vinzenz (19292017) 

Winzer, Rebveredler, Repräsentant des Berufsstandes 
* 24.07.1929 in Heppenheim
† 18.06.2017 in Heppenheim
Eltern: Matthias Heinrich Antes + Elisabeth Antes (geb. Laumann) 
∞ 8.1.1955 mit Maria Antes, geb. Weil; 
zwei Söhne: Reinhard (* 1955) und Helmut (* 1960).
 

Vinzenz Antes besuchte die Volksschule und Realschule in Heppenheim, danach war er als Jugendlicher gegen Kriegs­ende noch im Wehrdienst. 1946 begann er bei Vincenz Laumann – seinem Großvater und Ehrenbürger der Stadt Heppenheim – eine vom Besuch der Landwirtschaftsschule flankierte Winzerlehre. 1948 absolvierte er ein Praktikum im Versuchsgut Blankenhornsberg am Kaiserstuhl.

Es folgte das Studium an der Lehr- und Forschungsanstalt Geisenheim mit Abschluss als Weinbautechniker. Nach vorübergehender Tätigkeit im Heppenheimer Rebmuttergarten (1951) folgte ein zweijähriges Beschäftigungsverhältnis als kellertechnischer Berater bei Boehringer Ingelheim. Im Auftrag des Unternehmens konnte er bei Versuchsreihen in sämtlichen deutschen Anbaugebieten Erfahrungen sammeln.

1952 machte er sich parallel dazu als Rebveredler und Winzer selbständig und wurde 1954 Mitglied im Starkenburger Winzerverein (später „Bergsträßer Gebietswinzergenossenschaft“, zuletzt „Bergsträßer Winzer eG“). 1956 wurde er in den Aufsichtsrat des Starkenburger Winzervereins gewählt. 1959 wechselte er in den Vorstand und wurde 1961 dessen Vorsitzender bis zum Jahr 1995.

Schon 1955 wurde er in den Vorstand des Weinbauverbandes Hessische Bergstraße gewählt und lenkte diesen als Vorsitzender 43 Jahre lang bis 1998. In dieser Funktion war er auch viele Jahre Mitglied des Vorstandes des Deutschen Weinbauverbandes e.V. (DWV). Sowohl in der Bergsträßer Winzer eG als auch im regionalen Weinbauverband wurde er zum Abschied zum Ehrenvorsitzenden ernannt.

Mit seiner Rebenveredlung trug er entscheidend zum planmäßigen Wiederaufbau mit Pfropfreben bei und setzte sich im Weinbauverband und der Genossenschaft für die Belange der Winzer ein. Unter seiner Leitung wurden ca. 40 km Weinbergswege in Selbsthilfe durch die Winzer befestigt, die Winzergenossenschaft wurde ab 1959 in mehreren Bauabschnitten ausgebaut; sie wurde zur größten Hessischen Erzeugergemeinschaft und verarbeitet heute den größten Teil der Trauben des Gebiets und weitere von der benachbarten badischen Bergstraße. Er kämpfte erfolgreich für die Selbständigkeit des Anbaugebietes „Hessische Bergstraße“ (1971) und für die Einführung des Steillagenprogramms des Landes Hessen, auch für den Rheingau.

Ehrungen:

  • Ehrenbürger der Stadt Heppenheim
  • Träger des Ehrenrings der Stadt Heppenheim
  • Silberne und Goldene Raiffeisennadel
  • Goldene Ehrenplakette des Landes Hessen
  • Bundesverdienstkreuz

Quellen: 

  • Reinhard Antes, 2004: „Die ersten 100 Jahre“ 19042004 Geschichte vom Starkenburger Winzerverein bis zur Bergsträßer Winzer eG.
  • Persönliche Mitteilungen von Reinhard Antes.
 

 Ernst Rühl, Geisenheim

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