Allendorf, Fritz (1934-1996)

Fritz Allendorf

Fritz ALLENDORF – Weingutsbesitzer.
* 3.8.1934 in Frankfurt (Main);
† 14.8.1996 in Winkel.
Vater: Georg Allendorf, Weingutsverwalter († 1955);
Mutter: Anna Schwarz.
1959 Ehe mit Liselotte Hulbert; 2 Töchter, 2 Söhne.

Nach dem Wirtschaftsabitur, einer Weinbaulehre und anschließender Gehilfenprüfung übernahm er 1955, nach dem Tod des Vaters, das damals 2,5 ha große elterliche Weingut, den Winkeler Georgshof. Er war aufgeschlossen, flexibel und strebsam. In Verbindung mit Weinhandel konnte er die bewirtschaftete Rebfläche auf 45 ha erhöhen. Mit Geschick verstand er es, das Ansehen des Weingutes zu mehren und den Absatz der Rheingauer Weine zu fördern.

Die Weinfeste in Wiesbaden und Frankfurt gehen auf seine Initiative zurück. Er trug auch wesentlich zur Realisierung der Nordumgehung von Eltville bei.
1977−1986 Präsident des Rheingauer Weinbauverbands. Bei Amtsantritt hatte der Verband 750 Mitglieder, bei seinem Ausscheiden 1.350 Mitglieder. Er setzte sich für das Herbstbuch und die Erntemeldungen auf unbürokratische Weise ein, ebenfalls befürwortete er das Kontrollzeichen sowie die Fortführung der Flurbereinigung. Unter seiner Leitung bezog die Verbandsgeschäftsstelle das alte Rathaus in Johannisberg.

Auch in der Kommunalpolitik war Allendorf aktiv. So nahm er 1968–1977 Aufgaben im Gemeindevorstand und später in der Stadtverordneten-Versammlung wahr. Ebenso engagierte er sich seit 1969 im Pfarrgemeinderat. Über den Rheingau hinaus war er auch in Wiesbaden gefragt. So war er ehrenamtlicher Sozialrichter und Mitglied der IHK-Vollversammlung.
Sein früher Tod war ein schmerzlicher Verlust für die Familie, ebenso aber auch für den Rheingauer Weinbau.

Ehrungen:
• Für seine herausragenden Leistungen wurde er 1980 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet.
• 1996 erhielt er vom Rheingauer Weinbauverband den Silbernen Römer.

Quellen:
• Er war dem Verfasser gut bekannt.
• Auskünfte von Liselotte Allendorf.

Autor:
Prof. Dr. Paul Claus, Geisenheim