Meininger, Daniel (1876-1964)

MEININGER, Daniel, Verleger und Buchdrucker. * 19.8.1876 in Wattenheim/Pfalz, † 17.5.1964 in Neustadt a.d.W. Va.: Daniel Meininger (1847−1890); Mu.: Elisabeth Henriette Hochdorfer, beide aus Wattenheim. verh. 1905 mit Else Sieber aus Neustadt a.d.W., 1 Sohn (Herbert), 1 Tochter (Trudel).

Der frühzeitige Tod des Vaters erlaubte keinen Schulabschluss. 1890 begann M. eine dreijährige Lehre bei einem bekannten Buchdrucker und Verleger in Augsburg. 1894 konnte er seine Ausbildung als Buchhalter beim Torgauer Kreisblatt fortsetzen. 1896 nahm er in Leipzig, das damals als Hochburg des graphischen Gewerbes galt, die Aufgabe eines Kontoristen bei der Buch- und Kunstdruckerei C. Grumbach (30 Schnellpressen) wahr. Nach Augsburg zurückgekehrt, war er drei Jahre in führender Position im Verlag für chemische Industrie tätig. Im Alter von 25 Jahren wurde ihm die Stelle als Geschäftsführer des Stadt- und Landboten von Neuhaldensleben angeboten. Doch nach einem Jahr kehrt M. in die Pfalz zurück, um in der Pfälzischen Verlagsanstalt in Neustadt als Bürovorsteher zu arbeiten. Hier wird er konfrontiert mit der Notlage der pfälzischen Weinwirtschaft. Als er eine von ihm konzipierte Fachzeitschrift im Verlag nicht realisieren kann, scheidet er aus und bringt am 1.9.1903 "Das Weinblatt − Allgemeine Deutsche Weinfachzeitung" als offizielles Organ der Vereinigung Pfälzer Weinproduzenten, Weinhändler und Weinkommissionäre heraus. Zeitweise hat sich M. auch als Geschäftsführer der Vereinigung zur Verfügung gestellt. Bereits im Jahre 1904 gliederte er eine eigene Druckerei an. Diese eine Kampfschrift für den Weinbau war nur der Anfang. Zeitweise gelang es M. in den folgenden Jahren, bis zu 30 Fachzeitschriften der verschiedensten Organisationen herauszugeben. Darüber hinaus erwarb sich M. große Verdienste um die Entwicklung der Stadt Neustadt und ihres Vereinswesens sowie der Heimatpflege der Pfalz. Von ihm gingen die Anregungen zum Deutschen Weinlesefest in Neustadt a.d.W. und die Wahl der Deutschen Weinkönigin aus. Als er 1952 seinem Sohn Herbert die Leitung des Unternehmens übertrug, war er nicht nur in der Pfalz, sondern auch darüber hinaus als Journalist und Verleger hoch angesehen und geachtet. Sein Tod 1964 bedeutete Abschied von einem beliebten Bürger, dem der Weinbau, insbesondere Neustadt und die Pfalz, viel verdanken.

Literatur: In Memoriam Daniel Meininger, Sonderdruck. − Die Familie Meininger in: 75 Jahre Verlag und Druckerei P. Meininger, 1978.

Autor: Cl.