Graff, Karl Philipp (1793 – 1853)

Karl Philipp Graff – Arzt und Weingutsbesitzer

* 09. Januar 1793 in St. Goar, † 12. April 1859 In Traben-Trarbach

⚭ Eva Friderici (1825)

Karl Philipp Graff war der Enkel eines rheinischen Weinhändlers. Er studierte von 1812 bis 1816 Medizin in Würzburg, wurde dort 1816 zum Dr. med. et chir. promoviert, 1817 ließ er sich als Arzt in Trarbach nieder. 1821 wurde er Mitglied der Niederrheinischen Gesellschaft für Natur- und Heilkunde in Bonn. G. erregte überregionales Aufsehen durch eine Kropfoperation ohne Betäubung in den 40er Jahren. Er war ein einfallsreicher Freund und Förderer der Kunst und Musik. 1845/46 initiierte er als langjähriger Sprecher der Casinogesellschaft den Mosellied-Wettbewerb.

Über die Grenzen der Mosel bekannt wurde G. mit seinem Werk „Der Moselwein als Getränk und Heilmittel“ aus dem Jahr 1821. Er selbst bezeichnete seine Schrift als Versuch, der  unberechtigten Herabwürdigung des Moselweins in seiner Zeit entgegenzutreten und den alten guten Ruf als wohltuendes Getränk und als Heilmittel wiederherzustellen. 

1848 veröffentlichte er die Schrift: „Der Mosel-Wein gegenüber der pestilentiellen Cholera – oder welcher Wein verdient als Getränk vor und während der Verbreitung dieser Seuche am meisten empfohlen zu werden.“ Hierfür waren nach seiner Überzeugung die Mosel-Weine,  vor allem die „naturreinen Weine mit Prädicat“, in besonderer Weise geeignet.

Bekannt bis heute ist seine Villa „Sonora“, die vom Schinkelschüler Johann Heinrich Strack 1834 im klassizistischem Stil entworfen wurde.

 

Veröffentlichungen:

„Der Moselwein als Getränk und Heilmittel“, Bonn (1821)

„Der Mosel-Wein gegenüber der pestilentiellen Cholera – oder welcher Wein verdient als Getränk vor und während der Verbreitung dieser Seuche am meisten empfohlen zu werden“, Bonn (1848)

 

Quellen:

Müller, Otto. Th.: „Aus der Geschichte Traben-Trarbachs“ (1963), S. 122 ff.

Nickenig, Rudolf: „Wein ist Kult!“, Oppenheim (2020)

Rheinland-Pfälzische Personendatenbank (2021)

 

Autor:

Dr. Rudolf Nickenig, Remagen

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