Eltz, Johann Jakob Graf zu (1921-2006)

Johann Jakob Graf zu Eltz

Johann Jakob Graf zu ELTZ
– Graf und Edler Herr von und zu Eltz
(genannt Johann Jakob Faust von Stromberg).
* 22.9.1921 in Kleinheubach;
† 10.2.2006 in Eltville am Rhein.
Mutter: Gräfin Sophie, geb. Prinzessin Löwenstein.
1946: Ehe mit Ladislaja geb. Freiin von Mayr-Melnhof; 5 Töchter, 4 Söhne.

Er wuchs auf dem Familienbesitz in Vukovar auf und sprach daher auch fließend kroatisch – neben deutsch, englisch, französisch, italienisch und ungarisch.
Als er 1947 mit seiner Frau im Eltzer Hof zu Eltville ankam, fand er dort fast hundert Flüchtlinge vor, die seine Mutter, damals Flüchtlingskommissarin im Rheingau, spätere Schwester Monika OSB in St. Hildegard zu Eibingen, aufgenommen und viele Jahre beherbergt hatte.

Der studierte Landwirt übernahm die Verwaltung des Weinguts Schloss Eltz mit 140 Morgen Weinbergen. Diese neue Aufgabe wuchs ihm in der Folge ans Herz. Zusammen mit seinem Güterdirektor Hermann Neuser errang er für Schloss Eltz vier Staatsehrenpreise und das Gut wurde in kurzer Folge dreimal Bundessieger.
Er engagierte sich zunehmend in Gremien der Weinwirtschaft und war unter anderem mit den Vorarbeiten zum 1971 verabschiedeten deutschen Weingesetz und mit Stellungnahmen zum europäischen Weinrecht befasst.
Viele Jahre lang lehrte er Weinrecht und Weinwirtschaft an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz.
1964–1977 war er Präsident des Rheingauer Weinbau-Verbandes. In seiner Amtszeit und unter seiner Mitwirkung wurde der Rheingauer Weinkonvent gegründet.
Mit der 1973 eröffneten Rheingauer Rieslingroute und der ersten Rheingauer Weinwoche in Wiesbaden 1975 entstanden in dieser Zeit zwei weitere nachhaltig wirksame Instrumente zur Förderung der Weinkultur und der Weinwirtschaft im Rheingau.
Er diente über vier Jahrzehnte dem Malteser-Hilfsdienst, lange Jahre als Diözesanleiter und Präsidiumsmitglied, sowie dem Souveränen Malteser-Ritterorden, dessen Regierung in Rom er sechs Jahre angehörte und die er über 20 Jahre als Gesandter bei der Regierung der Bundesrepublik Deutschland vertrat.
Die politische Entwicklung brachte es mit sich, dass er sich auch wieder seiner alten Heimat zuwenden konnte. So war er 1992–2000 Abgeordneter im kroatischen Parlament und für das Land seiner Kindheit und Jugend vier Jahre lang Mitglied des Europarates in Straßburg.

Ehrungen:
• Ritter des Ordens vom Goldenen Vlies.
• Großkreuz-Bailli und Gesandter des Souveränen Malteser-Ritterordens bei der Bundesregierung a.D.
• Träger des großen Verdienstkreuzes mit Stern der Bundesrepublik Deutschland.
• Ehrenbürger der Stadt Mainz.

Veröffentlichungen:
• Eltz, Jakob Graf zu: Brauchtum im Rheingauer Weinbau. Vortrag bei der Erntedankfeier der Rheingauer Winzer am 1.12.1963 in Kloster Eberbach. In: Rheingauer Heimatbrief. 47, Rüdesheim a.Rh. 1964. Schoene Nr. 6715
• Eltz, Jakob Graf zu: 100 Jahre Fürst von Metternich-Winneburg'sches Rentamt Schloss Johannisberg. Ansprache. In: Rheingauer Heimatbrief. 59. Rüdesheim a.Rh. 1967. Schoene Nr. 6716

Quellen:
• Persönlich bekannt.
• Pressemitteilungen.
• Auskünfte von Ladislaja Gräfin zu Eltz und Karl Graf zu Eltz.

Autor:
Prof. Dr. Leo Gros, Idstein

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