Scheu, Georg (1879-1949)

Georg Scheu

Georg SCHEU – Weinbauoberinspektor, Rebenzüchter.
* 21.6.1879 in Krefeld;
† 2.11.1949 in Alzey.
Ehe mit Gertrud Appenzeller aus Schneidemühl (1881–1960); 2 Söhne (Heinz und ?).

Nach Schulzeit und gärtnerischer Ausbildung in Hannover Tätigkeit als Gartenbautechniker in München und Schierstein.
1903–1905 Studium der Weinbautechnik an der Lehr- und Forschungsanstalt in Geisenheim sowie 3 Jahre am Kaiser-Wilhelm-Institut in Bromberg.
1909–1947 war er verantwortlich für die Züchtungen in den Rebschulen Pfeddersheim (bei Worms) und Alzey. Somit gilt er als Begründer der Rebenzüchtung in Rheinhessen.
Er war Kreisberater für Wein- und Obstbau bei der Landwirtschaftskammer in Alzey.
Aufbau der Rebschulen und Organisation der Pflanzgutversorgung in Rheinhessen.
Beginn der Rebenselektion und Kreuzungszüchtung in Alzey.
Er bearbeitete in umfangreichen Versuchsserien viele Fragen des Weinbaus. Die Ergebnisse waren die Grundlage und gaben Impulse für einen modernen, qualitätsorientierten Weinbau. So verbesserte er die Jungfeldaufzucht sowie die Erziehung und bearbeitete die Chlorosefrage. Er erkannte, dass die Rollkrankheit von einer Virose verursacht wird. In zahlreichen Beiträgen in der Fachpresse gab er seine Erfahrungen und Kenntnisse an "seine Winzer" weiter.
Auf ihn als Züchter gehen die Rebsorten Scheurebe (1916), Huxelrebe (1927), Kanzler (1927), Perle (1927), Septimer (1927), Faberrebe (1929), Siegerrebe (1929) und Würzer (1932) zurück. Die größte Bedeutung im deutschen Weinbau erlangte Sämling 88, die später nach ihm benannte Scheurebe.

Ehrungen:
• Umbenennung seiner Züchtung Sämling 88 (bzw. S88) nach dem 2. Weltkrieg in Scheurebe.
• Auf Initiative von G. Stauffer errichtete der Förderkreis Georg Scheu 1991 einen Gedenkstein mit Bronzebüste in der Dr.-Wilhelm-Paeseler-Anlage vor der Alzeyer Stadtmauer nahe dem Taubenturm.
• Seit 2000 wird als Weinkulturpreis der Stadt Alzey die Georg-Scheu-Plakette verliehen.
• 2009 brachte  der Orden der Freunde des Pfeddersheimer Weines eine bronzene Gedenktafel an der ehemaligen Rebenzuchtstation im historischen Ortszentrum von Pfeddersheim (Stadtteil von Worms) an.
• 2016, im 100. Geburtsjahr der Scheurebe, lobte der Fachverlag Dr. Fraund in Mainz den internationalen Scheurebenpreis aus.

Veröffentlichungen:
• Mein Winzerbuch. Berlin 1936 und Neustadt a.d. Haardt 1950.
Diese und weitere Veröffentlichungen – siehe Weinbibliographie [Schoene3]

Quellen:
• Knoll, R.: Scheurebe: Probleme mit dem Image. In: Vinum 3/1990, S. 11−12.
• Unterlagen des Verfassers.
• Web: www.weinkonvent.de/pdf/georg_scheu.pdf

Autor:
Dr. agr. Ottmar Bauer, Alzey; Dr. Wolfgang Thomann, Ingelheim

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