Tagung „Wein und Bier“ am 24. September 2021 in der Katholischen Akademie in München

Weinbau, Bierbrauen und die Destillierung wertvoller Kräuterliköre sind bis heute wichtige Elemente klösterlicher Kultur, deren Ursprünge weit ins Mittelalter zurückreichen. Der Erfolg liegt, wie etwa bei den Ettaler Klosterlikören, in alter Rezeptur, die als Geheimnis weniger Eingeweihter die Zeiten überdauert.

Weihenstephan erhielt im Jahr 1040 die Braugerechtigkeit vom Freisinger Bischof. Dieses frühe Datum spielte für die Klosterökonomie eine tragende Rolle, auch wenn es einer kritischen Überprüfung nicht standhielt. 1048 bekam Benediktbeuern, nach der Ansiedelung von Mönchen aus Tegernsee, die Braugerechtigkeit. Zwar wird auch diese Datierung bezweifelt, dennoch bleibt festzuhalten, dass Bierbrauen seit langem zur Ökonomie geistlicher Territorien zählt.

Die schriftlichen Zeugnisse für den Weinbau reichen sogar bis ins 8. Jahrhundert. Als älteste belegte fränkische Weinstadt gilt Hammelburg: Die Weinberge dort fanden in einer Urkunde Karls des Großen für das Kloster Fulda Erwähnung. Selbst beim „derben“ Baierwein spielte Kirchenbesitz eine wichtige Rolle. Bis in die frühe Neuzeit blieb der Weinbau an den Hängen der Donau überwiegend in der Hand großer Klöster wie St. Emmeram oder St. Jakob in Regensburg.

Die Tagung fragt nach der Rolle von Klöstern und Hochstiften, aber auch des bayerischen Landesherrn und der Stadt München bei der Förderung von Weinbau, Brau- und Destillierkunst. Neben der landschaftsprägenden Bedeutung werden auch Finanzfragen, Vermarktungsstrategien und Qualitätsmerkmale angesprochen. Eine kleine Weinprobe rundet das Programm ab.

Prof. Dr. Andreas Otto Weber, Vorstandsmitglied der GGW, hält bei der Veranstaltung einen Vortrag zum Thema Klösterlicher Weinbau im alten Bayern.

Die Tagung findet in München in der Katholischen Akademie in Bayern statt.

 

Programm
 
Freitag, 24. September 2021

Gelegenheit zu einem Imbiss (ab einer Stunde vor Beginn)
 
14.30  Begrüßung
 
14.45  Frühmoderne "Trink-Gelder": Wein als Zahlungsmittel in den fränkischen Benediktinerklöstern Bamberg-St. Michael, Banz und Münsterschwarzach
Prof. Dr. Wolfgang Wüst, Professor em. für Bayerische und Fränkische Landesgeschichte an der Universität Erlangen-Nürnberg
 
15.30  Klösterlicher Weinbau im alten Bayern
Prof. Dr. Andreas Otto Weber, Direktor des Hauses des Deutschen Ostens

16.15  Imbisspause

17.00  Der Weinbergbesitz des Hochstifts Freising in der Frühen Neuzeit
Isabella Hödl-Notter M.A., Promovendin, Archivarin der Deutschsprachigen Provinz der Don Bosco Schwestern in München
 
17.45  Gelegenheit zu Rückfragen
 
18.15  Der Landesherr als Bierbrauer. Die Wittelsbacher und der Aufstieg des Brauwesens in Bayern
Dr. Karl Gattinger, Landeshistoriker, wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege
 
19.00  Die Münchner Brauer zwischen Stadtrat und Landesherr (bis 1814)
Dr. Michael Stephan, ehem. Leiter des Stadtarchivs München
 
19.45  Gelegenheit zu Rückfragen
 
20.15  Kleine Weinprobe mit Erläuterungen von Prof. Weber, der auch im Vorstand der Gesellschaft für Geschichte des Weines e.V. ist
 
21.00  Ende der Veranstaltung
 
Moderation und Organisation: Stephan Höpfinger, Studienleiter, Katholische Akademie in Bayern
 

 Mehr Informationen und die Anmeldemöglichkeiten finden Sie hier.

 

 

 

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