Boscarolli, Friedrich (1843-1908)

BOSCAROLLI, Friedrich, Weingutsbesitzer und Weinbaupionier. * 1843 in Innsbruck, † 1908 (in Meran?). Va.: Johann Boscarolli, Bankier in Trient, verh. 1874 mit Katharina Innerhofer, 3 Kinder.

Nach Besuch der landwirtschaftlichen Centralschule zu Weihenstephan und Studium an der Universität Bonn übernahm er nach dem Tode des Vaters 1866 das Weingut Schloss Rametz in Meran samt schlossartiger Villa, die für Kuraufenthalte der Persönlichkeiten aus Kaiser- und Königshäusern diente. In Anlehnung an den Weinbau am Rhein errichtete er ab 1864 die Rebanlagen um Schloss Rametz im Drahtrahmenbau in niederer Erziehungsform (im Gegensatz zur traditionellen Pergelerziehung in Südtirol). Auch die Rebsorten waren jene des Rheingaues: Riesling, Traminer, Ruländer und Blauburgunder, welche bis dahin in Tirol erst in einzelnen, wenigen Weingütern standen. Der Blauburgunderanbau in Tirol nahm Ausgang von Schloss Rametz aufgrund der bestechenden Ergebnisse im Weinausbau. B. war Mitglied des Landwirtschafts- und Gartenbauvereines in Meran und schrieb Fachartikel zu Anbaufragen. 1890 wurde er in den Obermaiser Gemeindeausschuss gewählt und zählte zu den Förderern der Naifbachgenossenschaft. Als Obmann der Reblaus-Bezirks-Commission entdeckte er 1901 in seinem Betrieb erstmals die Reblaus in Tirol. In Würdigung seiner Verdienste um die Reblausbekämpfung wurde ihm 1903 das Ritterkreuz des Franz-Josef-Ordens vom Kaiser verliehen.

Veröffentlichungen: "Die Ackereule, ein bisher wenig beachteter Rebschädling" in Tiroler landwirtschaftlicher Kalender, 1884.

Literatur: Goethe, Hermann: "Schloss Rametz" in "Die Weinlaube", Nr. 15, 1883.

Autor: Sc.

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