Schneider, Hermann Martin (1879-1955)

SCHNEIDER, Hermann Martin, Weingärtner, Rebenzüchter. * 15.4.1879 in Heilbronn, † 19.5.1955 ebd. Va.: Heinrich Schneider, Weingärtner (1848−1929); Mu.: Wilhelmine Haag (1850−1917), 6 Kinder. verh. 29.4.1902 mit Luise Karoline Zapf (1878−1954), 12 Kinder.

Besuchte 7 Jahre die Knabenstadtschule Heilbronn und anschließend die fachlich ausgerichtete zweijährige Winterabendschule. Lehrmeister in Weinbau und Rebenzüchtung waren sein Vater und sein älterer Bruder Wilhelm. S. erkannte und bewies, dass es bei allen Rebsorten in Ertrag und Qualität herausragende, gesunde, frohwüchsige, langlebige Rebstöcke gibt, deren Leistungsfähigkeit bei der üblichen vegativen Vermehrung erhalten bleibt. Arbeitete bereits vor dem 1. Weltkrieg nach den Grundsätzen systematischer Erhaltungszüchtung und entwickelte dabei ein eigenes System. Dank seiner ungewöhnlichen Beobachtungsgabe, seines scharfen, kritisch analysierenden Verstandes und seiner auch bei Rückschlägen unbeugsamen Zähigkeit ist es ihm in rund 30 Jahren gelungen, zahlreiche Klone zu gewinnen. Zu den wertvollsten zählen der 26-8 beim Schwarzriesling und 4-7 sowie 29-5 beim Trollinger. Auch der Samtrot ist ihm zu verdanken. Ohne ihn gäbe es die alte württ. Nobelsorte Klevner nicht mehr. Noch vor dem letzten Krieg konnte S. die Rebflurbereinigung Heilbronn in Gang bringen. 1947 gründete er zusammen mit O. Raab und L. Schüttler den Weinbauverband Württ.-Bad. und leitete ihn bis zu seinem Tode mit viel Hingabe. S. war Mitglied der Verfassunggebenden Landesversammlung Württ.-Bad., Mitglied des Landtages Württ.-Bad. in 2 Legislaturperioden und viele Jahre im Heilbronner Gemeinderat. Er war die herausragende Persönlichkeit des württ. Weinbaus seiner Zeit.

Veröffentlichungen: Viele Veröffentlichungen in Fachzeitschriften vor allem zur Rebenzüchtung, Weinbautechnik, Weinwirtschaftspolitik und zum Weinrecht. War vielseitig und äußerte sich auch zu sozialen und geschichtlichen Fragen.

Literatur: "Der Weinbau" und "Rebe und Wein" 1985 sowie Dokumente der Familie.

Autor: Li.

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