Fünfgeld, Fritz (1921-2006)

FÜNFGELD, Fritz, Dipl. Landw., Ltd. Reg. Landw. Dir., * 28.9.1921 in Heitersheim/Baden, † 18.10.2006 in Staufen-Grunern. Magistralritter des Malteserordens, Träger des Bundesverdienstkreuzes, Ehrenbürger der Stadt Heitersheim. Verh. mit Annemarie, geb. Köpfer, 2 Söhne, 1 Tochter.

Aus einer alten Heitersheimer Bauern- und Winzerfamilie stammend, verbrachte Fritz Fünfgeld dort auch seine Kindheit und Jugend. Besuch des Berthold-Gymnasiums in Freiburg mit Abitur, Kriegsteilnahme bei der Luftwaffe von 1940−1945 mit schweren Verwundungen und Kriegsgefangenschaft. Danach praktische landwirtschaftliche Ausbildung mit Gehilfenprüfung, ab 1947 Studium der Landwirtschaft an der Landw. Hochschule Hohenheim mit Diplomprüfung 1950, Landwirtschaftsreferendar beim Landwirtschaftsamt mit Landwirtschaftsschule Müllheim 1950−52. Große Staatsprüfung für das Lehramt der Landwirtschaft 1952 und Leitung des Weinbaureferates beim Badischen Landwirtschaftsministerium, 1953−1964 Leitung des Weinbaureferates beim Regierungspräsidium Südbaden in Freiburg unter Ernennung zum Landwirtschafts-Assessor, 1957 Regierungs-Landwirtschafts-Rat, 1963 Oberregierungs-Landwirtschafts-Rat. Gleichzeitig Geschäftsführer des Badischen Weinbauverbandes von 1953−1963, des Vereins oberrheinischer Naturweinversteigerer von 1953 - 1962 und Geschäftsführer der Badischen Weinwerbung "Wein am Oberrhein". Mitbegründer des Markgräfler Weinfestes in Staufen. Gebietsbevollmächtigter für die DLG-Weinprämiierung, Beisitzer im Sortenausschuss für Reben beim Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Bonn. 1965 Referatsleiter "Pflanzliche Produktion" beim Regierungspräsidium Südbaden in Freiburg, 1984 Ruhestand. Fritz Fünfgeld hat sich unter anderem besonders beim Wiederaufbau der badischen Rebflächen, bei der Umstellung auf Pfropfreben und bei der Umsetzung der ersten Flurbereinigungsverfahren hohe Verdienste erworben. 1980 verlieh ihm der Badische Weinbauverband die erste Adolf Blankenhorn-Medaille zusammen mit Prof. Dr. W. Gärtel/Bernkastel-Kues und Heiner Fuchss/Bingerbrück. Daneben war Fritz Fünfgeld Förderer heimatgeschichtlicher Forschung und des Erhalts historischer Bauten und Denkmäler, wozu er auch 1978 den "Förderkreis zur Erhaltung historischer Bauten und Denkmäler der Malteserstadt" gründete. Seiner Initiative ist das Johanniter- und Maltesermuseum im Schloss sowie die Ausgrabung und Erhaltung einer römischen Villenanlage neben dem Heitersheimer Schloss zu verdanken. Fritz Fünfgeld war über viele Jahre Vorsitzender des Elternbeirates des Faust-Gymnasiums Staufen und Mitglied des Landeselternbeirates sowie ehrenamtlicher Richter am Verwaltungsgericht Freiburg. Seinen beruhigenden Ausgleich fand er in der leidenschaftlichen Ausübung der Jagd im heimischen Wald von Grunern.

Veröffentlichungen: "Qualitätsweinbau in Baden", in "Weinland Baden", Südwestdeutsche Verlagsanstalt Mannheim, 1969, S. 48−54; "Wiederaufbau und Pflanzgutversorgung − tragende Säulen der Gesamtentwicklung", in "25 Jahre Badischer Weinbauverband 1948−1973", Badischer Weinbauverband (1973), S. 41−46; "Die Markgräfler Weinfeste", in "7. Markgräfler Weinfest in Staufen, 1.−4. September 1967", o. O., 1967, S. 41−44.

Literatur: Persönlich bekannt; Auskunft der Familie; "Zum 70. Geburtstag Ehrenbürgerbrief für Fritz Fünfgeld" in "Der Badische Winzer", 11/1991, S. 380; Nachruf in "Der Badische Winzer", Nov. 2006, S. 8; "Fritz Fünfgeld gibt Geschäftsführung ab" in Der Deutsche Weinbau, 14/1963, S. 541.

Autor: Schr.

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